Solidaritätsveranstaltung wegen der Attentate in Halle an der Saale

Solidaritätsveranstaltung wegen der Attentate in Halle an der Saale

11. Oktober 2019

Wegen der Attentate am 9. Oktober 2019 versammelten sich Neusser Bürger, Vertreter aus der Verwaltung und aus den Religionsgemeinschaften um ihre Solidarität mit den Opfer zu zeigen.

Hier die Ansprache von Bert Roemgens, Vertreter der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Breuer,

Vertreter des Rates, der Verwaltung und der Politik,

Kirchen, muslimische Verbände,

Anwesende und natürlich Vertreter des Raum der Kulturen,

insbesondere lieber Hamdi!

Vorgestern war für uns als Jüdische Gemeinschaft Deutschland ein schwarzer Tag. Aber auch ein schwarzer Tag für unser vielfältiges demokratisch gelebtes Miteinander.

Eigentlich sollte der Tag Jom Kippur – für uns der höchste Feiertag -, der Tag sein, an dem das nächste Jahr im Buch des Lebens vom Ewigen besiegelt wird. An Rosh Hashana wird unser Schicksal vom Ewigen ins Buch des Lebens eingeschrieben, an den folgenden Tagen haben wir durch unser aktives soziales Handeln die Möglichkeit zur Umkehr an .Jom Kippur findet – so hoffen wir – für uns im positiven Sinn die Besiegelung unseres Schicksals statt.

Wie Sie alle wissen, kam es anders. Ein terroristischer, feiger und hinterhältiger Anschlag an der Synagoge in Halle hat zwei Menschen das Leben gekostet. Der Täter, ein rechtsextremer Neonazi, wollte ganz bewusst an Jom Kippur in die Synagoge gelangen, um alle Betenden dort umzubringen.

Für den Fall, dass er nicht alle treffen könne, legte er vor der Synagoge Sprengkörper aus, um Feuer zu legen, weil er wusste, dass die potentiellen Opfer aus der Synagoge kommen mussten.

Ein perfider Plan, der vielen betenden Juden das Leben hätte kosten können.

Die Besucher der Synagoge konnten sich im ersten Obergeschoss verbarrikadieren. Wer Fotos der angeschossenen Türe gesehen hat, weiß welche Ängste die G’ttesdienstbesucher ausstehen mussten.

Wie wir heute wissen, gehört der Terrorist in den rechtsextremen Block verortet, der den Holocaust leugnet und dessen Ziel es ist, zunächst möglichst viele Juden zu töten.

Denn das vereinende ideologische Merkmal im Rechtsextremismus ist der Antisemitismus gefolgt von Rassismus.

Das nächste Ziel des terroristischen Übergriffs wäre eine Moschee oder ein linkes Zentrum gewesen.

Für eine Passantin, die den Täter ansprach und für den Besitzer des Döner-Imbisses, in dem der Täter seinen Anschlag fortsetzte, kam leider jede Hilfe zu spät.

Wie gehen wir damit um?

Böse Gedanken – böse Worte – böse Taten (Talmud)

Was vor zehn Jahren nur gedacht wurde, wird heute – legitimiert durch eine fragliche Alternative – offen ausgesprochen. Ja, auch heue müssen wir feststellen, dass diese „Alternative“ der geistige Brandstifter ist. Öffentliche Auftritte von Funktionären mit

Neonazis, der offene Umgang mit dem sogenannten Kyffhäuser Flügel führt wie selbstverständlich dazu, dass die rechte und menschenverachtende Gesinnung in diesem Jahr in Plauen, in Dortmund und im letzten Jahr in Chemnitz aufmarschieren konnten. Dazu kommt, das perfekte Bedienen der neonazistischen Nomenklatur. Hier ist die Politik gefordert eine richtige Alternative aufzuzeigen.

Offener Antisemitismus, offener Rassismus in sämtlichen Social Media, Judenhass und Hass gegen Migranten ist in die gesellschaftliche Mitte gerückt. Und das ist das Ergebnis unseres Umganges mit rechten Ideologien.

Wir brauchen eine stabile respektvolle und vielfältige Gesellschaft.

Wir dürfen nicht zulassen, dass das Rechte und Radikale in die Mitte rückt oder die Mitte sich aus wahlstrategischen Gründen dem Rechten öffnet.

Viele  Facebookprofile haben jetzt „Together against Antisemitism“ oder „Nie wieder“ in ihr Profilbild gestellt. Aber, wie füllen wir das mit Leben. Nachhaltigkeit ist zwingend notwendig. Jeder ist aufgefordert in seinen eigenen Netzwerken gegen Ausgrenzung, gegen Antisemitismus und gegen Rassismus anzugehen.

Auch wenn die Verantwortung für die Tat beim Täter liegt, so wurde er doch von einer Gesellschaft ermutigt, die ein „Nie wieder“ nicht entschlossen gelebt hat. Das dürfen wir nicht zulassen.

Ich hoffe auch, dass wir auch im Andenken an den feigen antisemitischen Anschlag und im Andenken an die Opfer von Halle bereit sind, das „nie wieder“ immer mit eigenem Handeln zu füllen.

Von Herzen wünsche ich Ihnen und uns Shabbat Shalom!

 

Israeltag in Neuss

Israeltag in Neuss

Israeltag in Neuss auf dem Münsterplatz

Am 12. Mai 2019 startet der Israeltag in Neuss.
Um 14 Uhr eröffnen Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Bürgermeister Reiner Breuer den diesjährigen Israeltag in Neuss.

 

Hiermit laden wir Sie herzlich ein zum Konzert:

„Shalom – Kirche trifft Synagoge“

Sonntag, 07. April 2019, 17.00 Uhr in der Ev. Christuskirche Neuss

im Rahmen der

Jüdischen Kulturtage Rhein Ruhr

 

Angelehnt an die reichen Traditionen der christlichen Orgelmusik und der jüdischen Liturgie, vereint dieses Programm beliebte Klassiker wie „Kol Nidre“ von Max Bruch, „Prayer“ von Ernest Bloch und „Synagogen Melodien“ von Louis Lewandowski mit den wertvollen, in Vergessenheit geratenen Werken u.a. von Friedrich Gernsheim und Joachim Stutschewsky.
Die seltene, aber reizvolle Konstellation Viola und Orgel, gespielt verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis.

Semjon Kalinowsky (Lübeck) Viola

Paul Kayser (Luxembourg) Orgel


PROGRAMM

 

Louis Lewandowski (1821-1894)

Fest-Praeludium Nr.1 zu Rosh Hashannah (Orgel Solo)

 

Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901)

Präludium c-moll  aus der Suite op. 166
bearbeitet für Viola und Orgel
Moderato.


Semjon Kalinowsky (Bratsche), Lübeck Als leidenschaftlicher Vertreter seines Instruments, versucht er durch seine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker in Norwegen, Polen, Luxemburg, Deutschland, Schweden, Türkei, Russland, Dänemark, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Ungarn, Finnland, der Schweiz und Israel die Viola von der Patina der abschätzigen Vorurteile zu befreien

Als Mitglied des Trio Arpeggione rief er vergessene Stücke in Erinnerung und ließ Bekanntes ungewöhnlich erklingen. Andere  kammermusikalische Schwerpunkte bilden heute die durch viele Repertoire-Neuentdeckungen angeregte Duotätigkeit mit seiner Frau, der Pianistin Bella Kalinowska, sowie Kammermusik für Viola und Orgel. Dabei gilt sein besonderes Interesse dem Aufspüren alter Notenmanuskripte in den europäischen Musikbibliotheken.Zu den Höhepunkten der letzten Konzertsaison gehören seine Auftritte mit renommierten Organisten bei solchen Festivals, wie  Wuppertaler Orgeltage,  Orgelfestival Rønne (Bornholm, Dänemark),  IDO Düsseldorfer Orgelfestival,    Bach-Tage Aachen,  Orgelfestwochen Rheinland-Pfalz,  Jewish Musik Days (Haifa,Israel), Orgelsommer Lübeck, Orgelsommer Darmstadt,  Pargas Orgeldagar (Finnland),                     Het OrgelPark Amsterdam, Orgelfrühling Eisenstadt, Orgeltage Hohenems (A), Orgelfestival Svendborg (DK), Kathedralfestival Brügge (BE), Orgelfestival Malta.

Als Bearbeiter und Herausgeber hat er in Zusammenarbeit mit renommierten Musikverlagen, wie  Robert Lienau (Frankfurt), Peters ( Leipzig), Hofmeister (Leipzig) ,         Schott (Mainz), Bärenreiter (Kassel)    dazu beigetragen, das Viola-Repertoire mit neuen Werken zu bereichern.

Für seine Tätigkeit wurde er vom Präsidenten der Ukraine mit dem Titel „Verdienter Künstler der Ukraine“ ausgezeichnet. Semjon Kalinowsky erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik Lemberg. Als Stipendiat des Polnischen Kulturministeriums absolvierte er an der Staatlichen Musikakademie Danzig sein Aufbaustudium. Semjon Kalinowsky spielt eine Viola von Johann Baptist Schweitzer, 1817.


Paul Kayser, (Orgel) geboren 1979 in Luxemburg-Stadt, erhielt seit 1985 seine musikalische Grundausbildung am dortigen Konservatorium, wo Pierre Nimax jr. (Orgel) und Alexandre Muellenbach (Komposition) seine einflussreichsten Lehrer waren.

Er hat katholische Kirchenmusik und künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main studiert, u.a. in den Klassen von Prof. Martin Lücker und Prof. Daniel Roth (Orgel), Prof. Gerd Wachowski (Liturgisches Orgelspiel), Prof. Winfried Toll (Chorleitung). Ein weiteres Aufbaustudium in Improvisation folgte an der „Universität der Künste Berlin“ bei Prof. Wolfgang Seifen, das er mit dem „Konzertexamen in Orgelimprovisation“ abschloss.  Diese Ausbildung wird ergänzt durch die Teilnahme an etlichen Meisterkursen  : u.a. bei Jean Boyer, Theo Brandmüller, Thierry Escaich, Lorenzo Ghielmi, Naji Hakim, Olivier Latry, Loïc Mallié, Pierre Pincemaille, Gillian Weir. Im Jahr 2001 wurde Paul Kayser Preisträger beim Wettbewerb um den Förderpreis für Orgelimprovisation des Internationalen Orgelfestivals Fugato in Bad Homburg v. d. Höhe sowie Preisträger im Jahr 2007 beim Improvisations-Wettbewerb „Orgel ohne Grenzen“.

Aufgewachsen an der berühmten Stahlhuth/Jann-Orgel in St-Martin in Düdelingen (Luxemburg) ist Paul Kayser heute Organist an den Kirchen St-Alfons in Luxemburg-Stadt und an der Sankt-Willibrordus-Basilika in Echternach. Desweiteren unterrichtet er Orgel, Orgelimprovisation und Tonsatz an den Musikschulen in Echternach und Niederkerschen.

Stetige Konzerttätigkeit im In-und Ausland, Rundfunkaufnahmen, CD-Einspielungen.