1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Das Jubiläumsjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wird in Neuss ergänzt durch ein weiteres Highlight:

Ein Filmprojekt, welches das Leben von Jüdinnen und Juden in Neuss von Beginn bis in die Gegenwart nachzeichnet. Unterstützt wird dieses Projekt durch Schrift- und Sprechtexte, die wir ab sofort auf unserer Homepage in verschiedenen Zeitepochen veröffentlichen.

Initiiert wurde das Projekt vom Videofilmer Igor Gorovoi (jüdische Gemeinde Neuss) und seiner Ehefrau Margarita, mit der er den Neusser Kinoklub „Prometheus“ gegründet hat.

Seit längerer Zeit erarbeiten die Eheleute Dr. Dieter Weißenborn und Angelika Weißenborn-Hinz (GCJZ, Gemeinde der Christuskirche) die Darstellung der Entwicklung jüdischen Lebens in Neuss von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Grundlagen dieses Projektes sind:

das Buch von Professor Stefan Rohrbacher (Universität Düsseldorf) „Juden in Neuss“,

das Buch von Nachum T. Gidal  „Die Juden in Deutschland, von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik“,

das Lexikon „Die Straßen von Neuss“, Schriftenreihe des Stadtarchivs Neuss, Band 22, Herausgeber Dr. Jens Metzdorf, Neuss 2019,

Jahrbücher des Stadtarchivs Neuss,

Dokumentationen des Neusser Stadtarchivs

 

Wir danken allen Unterstützern, vor allem dem Stadtarchiv Neuss, seinem Leiter Dr. Jens Metzdorf und seinen Mitarbeiterinnen.

 

Dr. Dieter Weißenborn und Angelika Weißenborn-Hinz

 

Gedenken an die Opfer des Holocaust

Befreiung KZ Auschwitz  –   Gedenktag am 27. Januar

Am Mittwoch, den 27. Januar 2021, begehen wir den 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die russische Armee.
Nie wieder Auschwitz, darin sind sich heute beide große Kirchen in Deutschland und der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung einig. Auschwitz steht auch für alle anderen KZ’s auf deutschem bzw. europäischem Boden. In diesen Tötungsfabriken wurden Millionen von Juden erbarmungslos auf kaum darstellbare Weise gefoltert und ermordet. Dazu kamen andere kleinere Gruppen, wie z.B. Sinti und Roma, politische Widerstandskämpfer, die die dem Vernichtungssystem zum Opfer fielen.   Wir als Deutsche müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese fabrikmäßige Tötung von Millionen Menschen nicht von einer kleinen Gruppe geplant und durchgeführt werden konnte. Leider gab es zu viele, die aktiv mitgemacht, vertuscht und geschwiegen haben. Das hätte nie geschehen dürfen.

Lassen Sie uns an diesem Jahrestag des Gedenkens aus christlich-humanistisch-sozialer Verantwortung immer wieder deutlich machen, dass es unsere Verantwortung ist, dass das Ziel    Auschwitz nie wieder durch unser Sagen und Tun erreicht wird. Nie wieder dürfen Christen einem System der Menschenfeindlichkeit Vorschub leisten. Judenhass aus vergangenen Jahrtausenden ist tief in den Kirchen verwurzelt. Dem müssen sich ihre Vertreter, aber auch ihre Mitglieder, immer wieder stellen.

Lassen Sie uns dafür sorgen, dass schon kleinste Anfänge eines neu entstehenden Antisemitismus und Rassismus, unseren lauten Widerspruch auslösen.

Lassen Sie uns immer im Blick haben, dass die Würde des Menschen für alle Menschen gilt, dass der Respekt vor dem Leben für uns nicht gleichgültig ist.

Lassen Sie uns an diesem Tag unseren jüdischen Geschwistern zusagen, dass wir an ihrer Seite stehen.

 

Angelika Weißenborn-Hinz